31 1_Vera Pauw – eine Niederländerin auf der grünen Insel. 2_Verteidigerin Louise Quinn (rechts, hier gegen die US-Amerika- nerin Carli Lloyd) gehört zu Irlands Top-Spielerinnen. 2 in England, etwa Niamh Fahey (90 Länderspiele) vom FC Liverpool oder Ruesha Littlejohn (56) von Lei- cester City. Denise O’Sullivan (77) spielt bei US- Meister North Carolina Courage, Abwehrspielerin Louise Quinn, die bereits 79-mal ihr Land vertrat, hat sich nach Stationen in Schweden und England in diesem Jahr dem AC Florenz angeschlossen. Sie sagt: „Jedes Länderspiel macht mich extrem stolz. Wir sind sehr gut vorbereitet und verstehen uns blen- dend. Unsere Trainerin ist international sehr erfah- ren. Sie weiß genau, wie sie uns anfassen muss. Aber wir wissen auch, dass es noch viel Raum für Verbes- serungen gibt.“ Auch im deutschen Fußball sind einige irische Spie- lerinnen unterwegs, allen voran Diane Caldwell, die seit vier Jahren beim SC Sand spielt und gerade zur Kapitänin „befördert“ wurde. Beim 1. FC Köln steht Angreiferin Amber Barrett unter Vertrag. „Deutsch- land ist immer einer der Favoriten. Nicht nur in der Quali-Gruppe, sondern auch für das gesamte Tur- nier“, sagt die 24-Jährige. Claire O‘Riordan kam 2018 zum MSV Duisburg. Während der Corona-Zeit war sie zu Hause bei ihren Eltern auf deren Bauernhof in der Grafschaft Limerick. „Ich liebe es, draußen auf dem Land an der frischen Luft zu sein, umgeben von grünen Feldern und Tieren. Besonders wenn sogar bei uns in Irland mal die Sonne scheint“, sagt sie. Neben der Arbeit auf dem Hof folgte sie dort den Trainingsplänen ihres Vereinstrainers Thomas Gerstner. Viele Laufeinheiten standen auf dem Pro- gramm, „wobei ich tagsüber schon den Kälbern hin- terhergelaufen bin“. Bestimmt nicht die schlechteste Vorbereitung. TEXT Rainer Hennies FOTOS (1) imago/Inpho Photography, (2) Getty Images/ Harry How I hre Erfahrung soll die Irinnen zur europäischen Endrunde bringen: Seit letztem Herbst ist die Nie- derländerin Vera Pauw Trainerin der irischen Frauen-Nationalmannschaft. Die 57-Jährige hat schon viel gesehen von der Welt, war auf drei Kontinenten tätig, als Nationaltrainerin Schottlands, der Nieder- lande, Russlands und Südafrikas sowie auf Vereins- ebene bei Houston Dash in der US-Profiliga. Routine sorgt für Besonnenheit, das mag helfen, auch und gerade vor den Spielen gegen die klar favorisierten Deutschen. Immerhin ist Irland noch unbesiegt. „Wir wissen, dass mit den drei großen Spielen, die wir noch zu spielen haben, viel Arbeit vor uns liegt. Aber das ist eine Herausforderung und wir werden alles dafür tun, sie erfolgreich zu bestehen“, sagt Pauw, die mit ihrem Team, das in der Weltrangliste derzeit Platz 31 belegt, noch zweimal gegen Deutschland sowie einmal gegen die Ukraine antreten wird. Bele- gen die Irinnen am Ende in der Gruppe Platz zwei, müssen sie eventuell in die Play-offs, denn nur die drei besten Zweitplatzierten der neun Gruppen kom- men direkt weiter. E R F A H R E N E S P I E L E R I N N E N Apropos Routine: Davon haben die Spielerinnen in Grün eine Menge. Aine O‘Gorman (31) kommt auf 102 Länderspiele. Sie gehört zum Team des irischen Meisters Peamount United. Die meisten Spielerin- nen stehen jedoch im Ausland unter Vertrag, einige